Schamil Bassajew

tschetschenischer Rebellenführer; gilt als Drahtzieher zahlreicher blutiger Terrorakte (z. B. die Geiselnahmen im Moskauer Musicaltheater Nord-Ost am 23. Okt. 2002 und in der Schule von Beslan am 1.-3. Sept. 2004), galt in Russland als "Staatsfeind Nummer eins", vom UN-Sicherheitsrat auf die "Schwarze Liste" zur internationalen Ächtung gesetzt (2003)

* 14. Januar 1965 Wedeno

† 10. Juli 2006 Echaschewo (Inguschetien)

Herkunft

Schamil Salmanowitsch Bassajew wurde 1965 in der Kreisstadt Wedeno, ca. 50 Kilometer südlich der tschetschenischen Hauptstadt Grosny in einen einflussreichen Clan hineingeboren.

Ausbildung

Nach seinem Schulabschluss 1982 leistete B. seinen Grundwehrdienst in der sowjetischen Luftwaffe ab. Da seine anschließenden Bemühungen um einen Studienplatz in Jura an der Moskauer Lomonossow-Universität vergeblich waren, nahm er dort 1987 ein Agraringenieursstudium auf, das er Berichten zufolge 1988 wegen schlechter Noten abbrechen musste.

Wirken

B. jobbte nach seinem Studienabbruch bis 1991 in der Computerszene von Moskau, wo er sich zu Jahresbeginn den Truppen der sog. "Konföderation der kaukasischen Völker" anschloss. In der Phase des Zerfalls der Sowjetunion sah B. die Chance, die Unabhängigkeit der kaukasischen Völker, die an die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik gebunden waren, zu erkämpfen. Während des Putschversuchs konservativer Kommunisten (sog. "Staatsnotstandskomitee") gegen den sowjetischen Präsidenten ...